Inhalt
Zauberhafte Wesen, die sich von einem Seehund zu einem Menschen verwandeln können, ist das Kernthema in dem Fantasy-Roman „Legacy – Das Vermächtnis der Selkies“ von Emma Elsie. Die Geschichte von Hanna und ihrer Familie spielt auf den schottischen Orkney-Inseln, die der Sage nach zu dem Hauptlebensraum der wunderbaren Wesen, den Selkies, gehört. In diesem spannenden Fantasy-Roman erfahren wir so einiges über die Seehundmenschen und wie eng Hanna und ihre Familie mit ihnen verbunden ist.
Was sind Selkies?
Selkies sind der schottischen Sage nach Wesen, genauer gesagt Seehunde, die ihr Fell ablegen und zu einem Menschen werden, wenn sie an Land kommen. Diese sogenannten Robbenmenschen sind wunderbare Geschöpfe, die zwischen Meer und Land gefangen sind.
Sie leben hauptsächlich im Meer um die Orkney- und Shetland-Inseln in Schottland, sowie an den Küsten Islands und Irlands.
Vor allem die Selkie-Frauen sollen unbeschreiblich schön sein. Verliebt sich ein Selkie in einen Menschen, so lebt er von dort an mit ihm. Dennoch finden sie wohl keine Ruhe, da es sie immer wieder ins Meer zieht.
Quellen:
1. Buch „Legacy – Das Vermächtnis der Selkies“, Emma Elsie
2. Website: Die Evolution des Menschen, 06.07.2023, https://www.evolution-mensch.de/Anthropologie/Selkie
Wer ist die Autorin Emma Elsie?
Emma Elsie wurde 1990 in der Nähe vom Bodensee geboren. Schon in Kindheitstagen schrieb sie Geschichten und malte Bilder dazu. Ihr Traum war es Schriftstellerin zu werden, doch das ließ sich nicht ganz so nach der Schule umsetzen, sodass sie Krankenpflegerin wurde. Nebenbei arbeitet sie freiberuflich für einen Verlag, der Fachbücher für Pflegekräfte erstellt.
Emma Elsie reist gern, denn dort findet sie auch viel Inspiration für ihre Geschichten. Vor allem von den nördlichen Ländern mit der Natur und den Legenden ist sie angetan. Also kein Wunder, dass ihr erster Roman, der 2018 erschien, „Am anderen Ende des Nordlichts“ hieß.
Auch in ihrem zweiten Buch „Legacy – Das Vermächtnis der Selkies“ sind Legenden aus dem Norden, speziell hier aber von Island, ein Kernthema, um das sich die Geschichte dreht. Bislang schreibt sie im Genre Urban-Fantasy. Mal schauen, ob es sie auch noch in ein anderes Genre verschlägt.
Als sie 2016 mit ihrem Mann auf Nordlichterjagd war, entstand ihre ganz persönliche Liebesgeschichte, denn sie bekam am legendären Wasserfall „Gullfoss“ einen Heiratsantrag. 2018 heirateten sie dann im romantischen Schottland.
Am liebsten schreibt Emma, wenn es dunkel ist oder an regnerischen Tagen, denn an schönen Tagen liebt sie es einfach draußen in der Natur zu sein und sich zu bewegen.
Hier noch ein schöner #funfact von Emma Elsie:
Einer meiner Protagonisten ist zur Salzsäure erstarrt 😀 Es ist niemanden aufgefallen, nicht mal meiner Lektorin, und so wurde es leider gedruckt. Schließlich ist es dann meinem Mann beim Lesen aufgefallen 😀 aber hey…es ist ein Fantasy-Buch, da ist alles möglich und man kann auch mal zur Säure erstarren 😉
Legacy – Das Vermächtnis der Selkies
Prolog
Die Geschichte beginnt im Jahr 1902 in Island, als Nóis mit seinem Fischerboot Eyja und seiner 10-jährigen Tochter Embla auf dem Meer unterwegs waren. Embla, ein rot-blonder Lockenkopf, ist sehr wissbegierig und wollte immer alles wissen.
Als sie auf dem Meer waren, sahen sie die Nordlichter, von denen Embla sehr fasziniert war. Doch es dauerte nicht lange und es zog ein Sturm auf, der so gewaltig wurde, dass das Fischerboot Eyja stark herumwirbelte. Der Vater hörte noch Schreie von Embla, bevor er zu Boden fiel. Als er wieder zu sich kam, war das Boot nicht mehr da und Embla verschwunden. Wenige Zeit später stürzte auch er ins Wasser des Eismeeres.
Einige Tage später entdeckte ein Junge Namens Ronan ein kleines Mädchen mit rot-blonden Haaren schwerelos im Ozean treiben. Er rettete sie an Land, hang ihr ein Fell um und wie durch ein Wunder überlebte sie. Er nahm seine Halskette ab und legte das kleine Holzamulett mit Seehund in ihre zerbrechliche Hand, auf deren Unterseite drei niedliche Leberflecke halbmondförmig angeordnet waren. Ronan sagte zu ihr „Du bist nun eine von uns.“
Was er damit wohl meinte, erfahren wir später in der Geschichte.
Schon die Großmutter von Ronan sagte immer, dass er etwas Besonderes ist und auch das wird sich im Laufe des Buches aufklären.
Hauptteil des Buches
Nachdem Ronan Embla seine Halskette gab, springen wir in das Jahr 2018, also 116 Jahre später, wo die eigentliche Geschichte beginnt.
Hanna ist mit ihrer Familie auf dem Weg zu den Orkney-Inseln, denn ihre Mutter Helena hat dort ein Jobangebot angenommen. Helena ist Meeresbiologin und in der Forschung tätig. Als sie vor ein paar Monaten schon einmal von ihrer Arbeit aus auf den Orkney-Inseln war und dort eine Entdeckung gemacht hatten, wollte man sie nun als Projektleiterin vor Ort einsetzen. Und nun ist es so weit. Sie ziehen zu Hannas Grandpa auf die Orkneys, wo ihre Mum bereits großgeworden ist und ihrer Arbeit nachgehen muss.
Hannas Start auf den Orkney-Inseln
Während der Überfahrt von England nach Island begegnete Hanna einem gutaussehenden Jungen mit roten Haaren und leuchtend grünen Augen, in den sie sich gleich verguckt hat. Aber sie glaubt nicht daran, dass sie ihn je noch einmal wiedersehen wird.
Hanna, die sich gern zurückzieht und lieber Bücher liest und Violine spielt, fällt es nicht ganz so einfach in der neuen Heimat und Schule. Ihr aufgeschlossener Bruder Archie hingegen hat sofort neue Freunde gefunden. So auch Hamish, der gutaussehende Typ, dem Hanna während der Überfahrt auf der Fähre begegnete.
Anfangs noch gelangweilt von der Insel, findet sich Hanna immer mehr auf ihr zurecht und entdeckt geheimnisvolle Geschehnisse am Strandabschnitt Draoidheachd. Eigentlich sollte man diesen Strandabschnitt meiden, weil der Sage nach dort Seehundgeister ihr Unwesen treiben und dort auch schon Menschen verschwunden sind.
Dennoch war Hanna neugierig und ging heimlich öfter dort hin. Dort freundete sie sich mit Traigh an. Wie sich mit der Zeit herausstellt, ist sie eine Selkiefrau, die zum Vollmond mit anderen Selkiefrauen um ein Lagerfeuer tanzt.
Hannas Verbindung zu den Selkies
Als Hanna nach einem schlechten Tag in der Schule wieder nach Draoidheachd läuft, um allein zu sein, wird sie von einem Kelpie, im schottischen Volksglauben ein Wassergeist beziehungsweise Wasserpferd, ins Meer gezogen und von Traigh gerettet.
Traigh spürte, dass Hanna eine von ihnen ist und führt sie in ihrem Reich. Allerdings will Hanna das nicht so richtig glaube, dass sie zu den Selkies gehören sollte. Auch ihre Großmutter, die sie nie kennenlernen konnte, war eine von ihnen. Daher erzählt sie auch niemanden etwas davon, nicht einmal ihrer Mum, ihrem Bruder und ihrem Großvater.
Dennoch war Hanna neugierig und es zog sie immer wieder an den Strandabschnitt. Bei einem weiteren Treffen zeigt ihr Traigh eine Truhe am Strand. In ihr war eine Violine, ein Regenschirm und ein Glas. Während Traigh ihr die Bedeutung der Gegenstände erklärte, sagte sie auch das die Violine das Vermächtnis der Selkies ist. Hanna wollte unbedingt noch mehr wissen, sodass Traigh ihr die Geschichte von Embla und Ronan erzählte.
Als Hanna auf der Violine das Lied spielt, welches Ronan früher gespielt hatte, stellte Traigh fest, dass Hanna die Gabe von Ronan geerbt hatte.
So langsam konnte Hanna sich damit anfreunden, dass sie zu den Selkies gehört und fand es sogar spannend.
Hanna war glücklich und mit Traigh befreundet. Doch das ändert sich schlagartig, als Hanna am Tag des Fullmoon-Festivals ihre Freundin Rosi zu einem Treffen mitnahm. Dummerweise hatte Rosi es aber weitererzählt und so waren weitere Freunde an dem Abend am Strandabschnitt und sahen Traigh und den anderen Selkie-Frauen zu. Sie fühlten sich von Hanna verraten, da es nicht wie gedacht Hannas Familie, sondern Fremde waren.
Nun stand Hanna wieder allein da und auch Hamish, der anfangs mit ihr zum Fullmoon-Festival gehen wollte, lässt sie, aufgrund seines Geheimnisses sitzen.
Helena und ihre Forschung
Helena ist immer sehr mit ihrer Arbeit beschäftigt und hat kaum Zeit für Hanna und Archie. Sie müssen sich mehr oder weniger allein kümmern, haben aber noch ihren Großvater, der oft für sie da ist und sich Zeit nimmt.
Während ihrer Forschungsarbeiten, die sie zusammen mit ihrem Kollegen Brad durchführte, entdeckten sie eine Schwanzflosse, die sie markierten, da sie das Tier genauer beobachten wollten. Bei Tauchgängen fanden zusätzlich die Überreste eines Bootes, menschlichen Knochen und einem Fell. Genauere Untersuchungen zeigen, dass es sich hierbei um Überreste von Embla handelt.
Helena war so begeistert und wollte unbedingt noch mehr herausfinden, sodass sie sehr viel Zeit mit ihrer Arbeit verbrachte.
Auch am Abend des Fullmoon-Festivals, ging sie vorher noch einmal ihrer Arbeit nach. Als Brad ihr auch noch erzählte, dass sich etwas im Treibnetz verfangen hat, wollte sie die Tiere unbedingt retten und fuhr mit ihm noch einmal mit dem Schiff raus, obwohl das Wetter dafür sehr schlecht war. Es stürmte auf ihrem Radar erschien wieder die Schwanzflosse, die sie damals markierten. Sie bewegte sie Richtung Strandabschnitt Draoidheachd. Das wollte Helena genauer sehen und ging an Deck. Aufgrund des Unwetters schwankte das Schiff sehr und Helena verlor die Kontrolle über sich. Brad konnte sie retten und trotz ihrer leichten Verletzungen wollte sie noch das gefangene Wesen aus dem Treibnetz befreien. Doch dort entdeckten sie, dass es kein Tier, sondern eine zierliche Frau ist, die sich mit ihrem Namen Traigh vorstellte.
Fortsetzung folgt …
Sowohl im Teil von Hanna als auch Helena bleibt das Ende offen. Welches Geheimnis hat Hamish? Warum kann er nicht mit Hanna befreundet sein? Wird Helena ihre Verbindung zu den Selkies erfahren? Wie geht das Leben von Hanna und ihrer Familie weiter?
Man kann jetzt viele Vermutungen aufstellen, aber die Beantwortung der Fragen kann nur die Fortsetzung bringen.
Momentan ist aber noch nicht klar, wann es eine Fortsetzung geben wird. Wir dürfen also gespannt sein.
Meine Erfahrungen mit „Legacy – Das Vermächtnis der Selkies“ von Emma Elsie
Ehrlich gesagt, war ich sofort von dem Buch angetan, als ich das Cover sah. Auch der Titel „Legacy – Das Vermächtnis der Selkies“ klang spannend, sodass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Allerdings habe ich am Anfang etwas gebraucht, mich da richtig reinzufinden. Als ich aber mitten in der Geschichte war, fesselte sie mich und ich wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte um Hanna endet. Eins gleich mal vorneweg: Das Ende der Geschichte bleibt offen, sodass man sich die Fortsetzung herbeisehnt.
Design des Buches
Das Cover von „Legacy – Das Vermächtnis der Selkies“ ist einfach magisch und hat mich voll in seinen Bann gezogen. Das in blau-grün gehaltene Cover, mit den zum Meer und Wasser passenden Elementen, passt perfekt zu der Story und der Selkie-Legende.
Die Kombination mit dem weiblichen Gesicht lässt schon auf den ersten Blick vermuten, dass es sich um Wesen handelt, die sich eng mit dem Meer verbunden fühlen.
Ansonsten ist die Schrift recht klein gehalten, wo ich anfangs dachte, dass ich nur langsam durch das Buch komme. Aber erstaunlicherweise war das Gegenteil der Fall. Ich vermute, dass ich aufgrund des interessanten Schreibstils und der Story einfach das Buch nicht zur Seite legen konnte.
Aufbau und Inhalt des Buches
Das Buch ist in einen Prolog, 26 Kapitel und Epilog aufgeteilt. Die Geschichte im Prolog spielte im Jahr 1902 in Island. Im Hauptteil des Buches, also die 26 Kapitel, spielt sich die Geschichte 116 Jahre später, also 2018, auf den Orkney-Inseln ab.
Im Epilog gibt es noch einmal einen aktuellen Status der Situation, deren Ausgang offenbleibt und neugierig auf eine Fortsetzung macht.
Die 26 Kapitel im Hauptteil sind ein Wechsel zwischen den Sichtweisen von Hanna und ihrer Mutter Helena, denn sie sind aus meiner Sicht die beiden Hauptpersonen in dem Buch. Auch wenn es diese beiden Sichtweisen gibt und die Mutter Helena dadurch mit zur Hauptperson zählt, dreht sich in der Geschichte alles um Hanna, deren Leben auf den Orkney-Inseln komplett auf den Kopf gestellt wird.
Dieser Wechsel zwischen den beiden Sichten ist gut und lockert die Geschichte auf. Auch können so die verschiedenen Denkweisen gut zur Geltung gebracht werden.
Ansonsten ist es sehr flüssig und verständlich geschrieben, sodass man sich auch sehr gut in die Geschichte hineinversetzen und sich alles gut vorstellen kann.
Mein Fazit
Trotz der anfänglichen „Verständnis“-Schwierigkeiten bin ich begeistert von der Geschichte um Hanna, ihre Familie und den Legenden von Orkney.
Gespannt verfolgte ich die Story und fragte mich, was die Story von 1908 mit der Story von 2018 zu tun hat. Natürlich wurde es dann nach und nach aufgelöst, sodass sich der Kreis des Buches für mich schloss.
Anfangs dachte ich auch noch, dass nur der Beruf von Hannas Mutter Helena, also die Meeresbiologie und Forschung der Kernpunkt der Story ist. Aber wie man Dank der immer wiederkehrenden Hinweise zu den drei Punkten beziehungsweise Leberflecken auf Hannas Hand vermuten kann, dreht es sich nicht um die Forschung der Mutter, sondern um Hanna und ihre Verbindung zu den Selkies. Die ziemlich gegen Ende auftauchenden Geschehnisse mit Hamish, dem besten Freund von Hannas Bruder Archie, lassen vermuten, dass auch er kein normaler Mensch ist und ein Geheimnis hat.
Es ist sehr spannend geschrieben, sodass ich doch schneller mit den 349 Seiten durch und somit am Buchende angelangt war als gedacht.
Schade finde ich, dass das Ende der Story offenbleibt, denn ich bin schon neugierig, wie es mit Hanna, ihrer Familien, den Selkies und Hamish weiter geht.
Wenn ihr also an spannenden Fantasy-Geschichten mit Legenden interessiert seid, dann kann ich euch das Buch „Legacy – Das Vermächtnis der Selkies“ empfehlen.
Alle Infos zum Buch im Überblick
Stand: 07.07.2023
| Autorin: | Emma Elsie |
| Titel: | Legacy – Das Vermächtnis der Selkies |
| Seitenanzahl: | 352 |
| Genre: | Fantasy |
| Verlag: | Books on Demand |
| ISBN: | 9783756231065 |
| Preis: | 14,99 € |
| Erscheinungstag: | 24.09.2022 |
| Formate: | Paperback |
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