Sicherlich habt ihr schon einige Nähtutorials für eine Mund-Nasen-Maske auf Youtube und Co. gesehen und von daher ist das Thema sicherlich nichts Neues für euch. Denn jetzt in der Corona-Krise wird in vielen Wohnstuben genäht was das Zeug hält. Eigentlich eine ganz schöne Sache, denn durch Nähen kann man nicht nur kreativ sein, sondern auch abschalten und auf andere Gedanken kommen. Neben Nähen gibt es noch viele weitere schöne Sachen, die ihr während der Quarantänezeit machen könnt.  Anregungen dazu findet ihr in unserem Quarantäne-Special.

Material für unsere selfmade Behelfsmaske

Eigentlich braucht ihr nur Stoff, der bei mindestens 60 Grad waschbar ist. Da bietet sich zum Beispiel ausrangierte Bettwäsche oder 100% Baumwollstoff an. Da wir oft kleine Nähprojekte haben, besitzen wir natürlich verschiedene Farben von Baumwollstoff. Wir beschreiben in diesem Beitrag zwei Masken, die sich durch die Befestigungsart unterscheiden. Dazu aber später mehr. Wir haben uns für farbige Masken entschieden, damit die nur langweilig weiß sind, wir man es häufig im Fernsehen sieht.

Vorbereitungen und Zuschnitte für unsere Mund-Nasen-Maske

Zuerst breiten wir einen pinkfarbenen Stoff aus und messen ein Rechteck der Größe 17 x 35 cm ab und schneiden dieses aus. Das Rechteck enthält dadurch bereits an der längeren Seite 1 cm Nahtzugabe. Das gleiche machen wir mit türkisfarbenem Stoff.

Tipp: Natürlich könnt ihr auch 2-farbige Masken nähen. Dazu schneidet ihr von jeder Farbe ein Rechteck mit den Maßen 17 x 18 cm aus. In den 18 cm ist dann auch schon die Nahtzugabe von 1 cm enthalten.

Weiterhin benötigen wir noch folgende Stoffstreifen:

  • pinkfarbener Stoff: 17 x 4 cm Streifen, zweimal
  • pinkfarbener Stoff: 90 x 4 cm Streifen, zweimal, Bindeband
  • türkisfarbener Stoff: 17 x 4 cm Streifen, zweimal
  • türkisfarbener Stoff: 12 x 4 cm Streifen, zweimal, Seitenränder der Maske

Da unsere türkisfarbene Maske später mit Gummis befestigt wird, benötigen wir noch 2 Gummilitze mit einer Länge von 22 cm und einer max. Breite von 5 mm.

Damit sich die Maske später gut an die Nase und das Kinn anpassen lässt, schneiden wir uns aus flachem Basteldraht noch 4 ca. 17 cm lange Stücke zurecht, die wir an beiden Seiten circa einen Zentimeter umknicken, damit die Enden sich nicht später durch den Stoff bohren.

Jetzt können wir auch schon mit dem Nähen anfangen.

Mund-Nasen-Stoffmaske nähen

Zuerst nehmen wir eines der 17 x 35 cm großen Rechtecke und falten die Längsseite so, dass die beiden kurzen Seiten übereinander liegen. Diese nähen wir mit circa ½ cm Randabstand zusammen, sodass wir am Ende ein ca. 17 x 17 cm großes Quadrat (gemessen bis zur Naht) haben. Das gleiche machen wir mit dem anderen großen Stoffrechteck.

Den entstandenen Schlauch drehen wir nun um und bügeln ihn glatt. Anschließend malen wir (damit unsere Maske wenigstens ein kleines Lächeln in den Quarantäne-Alltag zaubert) mit Textilmalfarbe einen kleinen „Coroni“ drauf. Die Farbe muss nun gut trocknen und anschließend gebügelt werden, damit das Motiv auch die Waschvorgänge überlebt.

fun4family Mund-Nasen-Maske Motiv

Jetzt nehmen wir uns die zurechtgeschnittenen Stoffstreifen und falten diese folgendermaßen:

    • Streifen der Länge nach kurz in der Mitte falten und wieder öffnen
    • die beiden Längskanten bis fast zur Mitte und anschließend noch einmal die Kanten der Längsseiten übereinander falten, sodass wir einen Streifen von etwa 1 cm Breite erhalten (das ist notwendig, da der Baumwollstoff gern mal dröselt und es dann nicht mehr schön aussieht)
    • Diesen Streifen bügeln wir, da so die Falten erhalten bleiben und es das Nähen später erleichtert

fun4family Maske Randstreifen Bindeband falten

Rand und Maskenfalten nähen

Wir nehmen uns zuerst einen der gefalteten pinkfarbenen 17 x 1 cm langen Streifen, klappen diesen auf und legen das pinkfarbene Quadrat bis zur Mittellinie darauf. Nun nehmen wir noch einen Streifen von dem Basteldraht und legen diesen ebenfalls auf die Faltlinie des aufgeklappten Streifens. Danach klappen wir den Streifen zu und befestigen alles mit zwei Nähklammern.

Das gleiche machen wir auf der anderen Seite des Quadrates und bei dem Stoffstück für die türkisfarbene Mundmaske. Nun können wir den oberen und unteren Rand festnähen.

Jetzt kommt der – zumindest aus unserer Sicht – schwierigste Teil bei der Herstellung einer Mund-Nasen-Maske – die Falten. Dafür haben wir uns aus Papier eine Vorlage erstellt, die ihr euch hier gern herunterladen könnt. In dieser Vorlage findet ihr auch die Maße für zweifarbige Masken inklusive Nahtzugabe.

Vorlage für Mund-Nasen-Maske (133 KB)

 

Im Prinzip haben wir drei Falten mit jeweils einer Faltentiefe von circa 1,3 cm und oben einen Abstand von etwa 3,5 Zentimeter. Diese Falten stecken wir mit Nadeln fest.

Für die pinkfarbene Maske legen wir dieses „gefaltete“ Rechteck mittig in die zwei 90 cm langen Streifen und fixieren dieses mit den Nähklammern. Jetzt brauchen wir nur noch die Streifen zusammennähen, die Nadeln entfernen und unsere erste Maske zum Binden ist fertig.

Für die türkisfarbene Mund-Nasen-Maske nehmen wir uns die zwei Gummilitze und die letzten beiden Stoffstreifen. Die Streifen falten wir jeweils etwa ½ cm an den kurzen Seiten nach innen, sodass sie die gleiche Breite wie das „gefaltete“ Rechteck haben. Dann legen wir das Rechteck in einen der Streifen, nehmen uns ein Gummiband und legen eine Seite davon circa 1 cm weit mit in den Stoffstreifen. Anschließend klappen wir den Streifen zu und fixieren ihn mit einer Nähklammer. Das Ende des Gummis legen wir ebenfalls ca. einen Zentimeter in den Stoffstreifen, schließen und fixieren diesen mit einer Klammer.

Das gleiche machen wir auf der anderen Seite und nähen die Randstreifen fest. Nun ist auch die Maske mit Gummiband fertig.

Fazit

Auch wenn unsere Mund-Nasen-Masken nicht gegen das Corona-Virus schützen, erfüllen sie trotzdem einen Zweck. Solche Stoffmasken schützen andere vor Flüssigkeits­spritzern, also bspw. Tropfen in der Ausatemluft der tragenden Person. Wichtig ist das vor allem für medizinisches und pflegendes Personal, was Patienten vor den eigenen Atememissionen schützen will bzw. muß. Für den privaten Gebrauch kann der Einsatz zum Schutz von anderen ebenfalls sinnvoll sein, vor allem wenn man selbst glaubt, Erreger zu verbreiten. Will man allerdings nur sich selbst schützen, reichen die allgemeinen mittlerweile überall kommunizierten Hygieneregeln. Die wichtigste dabei: Abstand halten! Mindestens 1,50 Meter.